Der Dornhaner CDU-Vorsitzende Lothar Reinhardt und Stadtkommandant Frank Pfau im Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Maria-Lena Weiss (von links). Foto: Steinmetz

Der Dornhaner CDU-Vorsitzende Lothar Reinhardt und Stadtkommandant Frank Pfau im Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Maria-Lena Weiss (von links). Foto: Steinmetz
Die Feuerwehr ist personell und von Ausrüstung her im Stadtgebiet Dornhan gut aufgestellt. Davon konnte sich die CDU-Bundestagsabgeordnete Maria-Lena Weiss bei ihrem Besuch im Feuerwehrhaus überzeugen. Sie nahm auch einige Anregungen mit nach Berlin.Ihre Sommertour hat die Politikerin unter das Motto „Stark vor Ort – was uns stark macht, was uns zusammenhält, worauf wir stolz sind“ gestellt. Stolz ist Stadtkommandant Frank Pfau jedenfalls darauf, dass die Dornhaner Gesamtwehr 160 Aktive hat. Zurückzuführen ist diese Mannschaftsstärke auf die Nachwuchsarbeit.Der Jugendwehr gehören mehr als 40 Mitglieder an. 90 Prozent der Nachwuchskräfte für die aktive Wehr gehen daraus hervor. Dass neun Frauen mit dabei sind, „bereichert uns“, unterstrich Pfau. Als Beispiel für die Schlagkraft der Dornhaner Wehr nannte er den Großbrand der Firma Ziegler 2015 im Industriegebiet. Drei Tage lang dauerte der Einsatz, bei dem jedoch so viel gerettet worden sei, dass das Unternehmen schon bald weitermachen konnte.

Brandeinsätze machen Sorgen

Brandeinsätze machen dem Kommandanten aber zunehmend Sorgen. Das hängt mit Kunststoffmaterialien zusammen, die in den vergangenen 30 Jahren zunehmend etwa in Möbeln verwendet werden. Umso wichtiger ist ein Rauchmelder im Haus.

Wie dieser funktioniert, demonstrierte der Dornhaner Abteilungskommandant Christoph Eckerle an einem in Miniformat nachgebauten Mehrfamilienhaus. Brennt die Wohnung, dann bleibt für Menschenrettung nicht mehr viel Zeit.

Ein Hauptthema beim Besuch der Bundestagsabgeordneten war der Katastrophenschutz. Bürgermeister Markus Huber kritisierte zunächst, dass oft Politik gemacht werde, ohne dass sich die Politiker die Realität vorher anschauten. „Das ist auch für die Kommunen fatal“, fügte er hinzu.

Überschwemmung auch im Glatttal möglich

Gerade beim Katastrophenschutz wünschte er sich eine bundesweite Regelung. Es sollten Standards festgelegt und ein Rahmen gesetzt werden, wie man sich für Katastrophenfälle aufstelle. Dass man sich dafür wappnen muss, ist Huber zufolge in der Vergangenheit aus den Augen verloren worden, mit dem Krieg in der Ukraine aber wieder verstärkt ins Blickfeld gekommen.

Frank Pfau erinnerte an die Überschwemmungskatastrophe im Ahrtal. Diese könne auch im Glatttal oder im Neckartal auftreten. Was er sich wünschte, wären einheitliche Vorschriften für Krisenstäbe. Hier würde es die Feuerwehr begrüßen, wenn der Bund die Rahmenbedingungen enger definiere würde.

 

Christoph Eckerle zeigt, wie ein Rauchmelder im Haus funktioniert. Foto: Steinmetz

Eines musste Maria-Lena Weiss einräumen: „Mit dem Katastrophenschutz sind wir jahrelang blauäugig umgegangen.“ Dies sei eigentlich Ländersache, und da sollte sich der Bund heraushalten. Jedoch sei es heute durchaus denkbar, dass Katastrophen Bundesländer übergreifend stattfänden. „Daher ist es notwendig, dass es einheitliche Standards gibt“, stimmte sie Pfau zu.

Verpflichtendes Dienstjahr?

Auch müsse man sich, so die Abgeordnete, Gedanken darüber machen, ob genug Einsatzkräfte, etwa tagsüber bei einem Brandfall zur Verfügung stünden. Nicht alle Kommunen hätten so viele Feuerwehrleute wie Dornhan.

Weiss sprach sich dafür aus, mit einem verpflichtenden Dienstjahr für junge Menschen mehr Verantwortungsgefühl in der Bevölkerung zu verankern. Wer sich für sein Engagement in Gefahr bringe, sollte außerdem honoriert werden. Kommandant Pfau forderte in dem Punkt eine Stärkung des Ehrenamts, hob dabei aber auch die Sonderrolle der Feuerwehr hervor. Wer 30 bis 40 Jahre Dienst leiste, sollte ein paar Rentenpunkte mehr bekommen, schlug er vor. „Darüber sollte man nachdenken“, gab Stadtverbandsvorsitzender Lothar Reinhardt der CDU-Abgeordneten mit auf dem Weg.